The Thing (2011)
von Jester am 27.11.11 um 08:53
Antwort auf: Der Film-Thread: Kino, DVD, Blu-Ray ... sucht's Euch aus von Mash

Gestern gesehen. Um es vorweg zu sagen, ich war voreingenommen, weil ich erstens die älteren Filme von Carpenter liebe - sagen wir mal bis "Prince of Darkness", was er danach gemacht hat, war in meinen Augen nur noch Schrott - und zweitens nur ganz wenige Filme der Siebziger und Achziger kenne, denen ein Remake bisher das Wasser reichen konnte. Das gilt - leider - auch für diesen Film, WENN man ihn als Remake betrachtet. Carpenters Film war spannender erzählt und hatte vor allem ausgeprägtere Charaktere, die Norweger hier verschwinden teilweise schneller, als man sie sich merken kann, maximal drei oder vier Personen sind so ausgeprägt angelegt, daß einem ihr Filmtod nahegeht. Dazu kommt, daß Kenner des Originals - und wer ist das etwa nicht - selbstverständlich wissen, wie das Drama ausgeht und dadurch keine wirkliche Spannung aufkommt, schliesslich weiss man ja von jedem auf der Station vorher schon, was aus ihm wird.

Was mir wirklich gut gefällt: In der Schlussszene sitzen


***Spoilerwarnung, für die, die es wirklich nicht wissen!***


die beiden Überlebenden im Hubschrauber und jagen den Hund, der zur Station der Amerikaner herüberläuft, während die Credits laufen und die Musik von Carpenters Film aufgezogen wird.
Hier erfolgt ein quasi nahtloser Übergang zum anderen Film (Ich will hier nicht dauernd vom "Original" sprechen, das ist schliesslich die 1951er Version mit Marshal Matt Dillon als Monster) und wenn man , wie ich gestern Abend, im Anschluss unbedingt zuhause noch Carpenters Film einwerfen muss, bemerkt man, mit wieviel Liebe zum Detail die neue Version in diesem Punkt gemacht wurde. Der gleiche Hubschrauber, zwei gleich aussehende Norweger, die zerstörte Station und, und, und... Wenn MacReady und der Arzt rüberfliegen um nach dem Rechten zu sehen entdeckt man etliche Details die im Prequel endlich erklärt werden, warum da ein Loch in der Decke und dort eins in der Wand ist, warum hier eine Axt in der Wand steckt oder warum die verbrannten Überreste einer Leiche, die sie bergen und mitnehmen, so seltsam deformiert sind. Man weiss endlich, was hier damals los war, während man es sich vorher nur denken konnte/musste - was natürlich auf seine Weise auch ein Spannungselement war.

Fazit: Als Kenner und Liebhaber des Carpenter Films unbedingt ansehen und die "Fortsetzung" hinterherschauen. Für sich allein genommen, oder für "Neuseher" empfehle ich ihn nicht unbedingt.


Jester

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