Re:Walhalla Rising
von Border am 05.01.11 um 12:53
Antwort auf: Re:Walhalla Rising von Headhunter

>>Ich Vollidiot warte seit Monaten darauf, dass der Mist endlich auch in Deutschland in die Kinos kommt und dabei ist er seit Anfang November auf DVD raus. Habe ihn mir heute endlich angeschaut und... naja... völlig anders als erwartet, würde ich mal sagen.
>>Der Trailer ist schon eine recht irreführende Sache, der Film an sich ist - bis auf die hier und da recht gewaltigen Gore-Szenen - ziemlich ruhig, glänzt vor allem durch (schottische) Landschaftsaufnahmen und Symbolik. Ich als Feind der Kirche hatte natürlich in mancher Szene ein dickes Grinsen im Gesicht, aber für die Masse ist der Film absolut nichts. Ich könnte mir vorstellen, dass 90% der Leute in meinem Bekanntenkreis sagen würden: "Oh Gott, war der langweilig. Was ein Scheißfilm!" Ich fand ihn angenehm für einen ruhigen Abend. Den ein oder anderen Gedanken kann man auch noch mitnehmen und während des Films auch mal nachdenken. Hat ihn hier sonst noch jemand gesehen?
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>Du hast mich 2 Euro gekostet. Also bei aller Liebe... Der IST langweilig. Der Anfang war noch ziemlich gut, und das nicht deswegen, weil da viel Gewalt war (fand ich jetzt nicht so schlimm), sondern einfach von der Stimmung her. Man wusste nicht genau wer One Eye ist, und die Landschaft fand ich auch sehr interessant. Auch vor allem den doch ruhigen Stil, fast kein Dialog. Aber dann ab dem Schiff. Das hat sich gezogen. Und zum Ende hin... Naja...
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>Der Film haette Potential gehabt, aber irgendwie hapert es doch. Und dabei geht es nicht mal um das handwerkliche. Die Bilder haben fast immer gestimmt, die Schauspieler war auch gut besetzt. Aber irgendwie begriff ich nicht um was in dem Film geht.
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>Wertung 4/10 mit Ach und Krach...

Siehst du, das meinte ich. Es wird mehr Leute geben, die dem Film kaum etwas abgewinnen können, als es Menschen gibt, die darin mehr sehen als nur Panoramawerbung für den Norden Schottlands, wo er komplett gedreht wurde.

Es geht in dem Film eigentlich nur um die Überfahrt nach Walhalla. Die ganzen Leute, die du siehst, sind eigentlich längst tot, ohne dass sie es wissen. Die christlichen Kreuzzug-Willigen sterben schlussendlich alle nacheinander, weil sie in einer Welt gefangen sind, der sie abgeschworen hatten. Bis zuletzt hält symbolisch das Christentum an seiner existenziellen Lüge fest, versucht alles Leben und Land zu unterjochen, das ihm nicht gehört. One Eye ist der Einzige, der genau weiß, was wann passieren wird (deswegen weiß er auch, wann Gefilde erreicht sind, in denen es Süßwasser gibt). Die Indianer stehen für die Unruhe der Götter in Walhalla. Sie sind ja die ganze Zeit bewaffnet und wachsam durch die Todesstädte gewandert, das hat die Kerle mächtig böse gemacht :)

Man könnte natürlich auch meinen, die ganze Sippschaft wäre in Norwegen oder Grönland gestartet, hat leider den Weg nach Jerusalem verpasst und ist schließlich in Amerika oder Kanada gelandet. Das würde die Indianer deutlicher erklären, hätte aber mit dem restlichen Sinn wenig zu tun. One Eye ist ja auch der Einzige, der die Zukunft voraussehen kann und sich dem Jungen mitteilen kann, ohne mit ihm zu sprechen. Warum? Weil er und der Junge die Einzigen sind, die genau wissen, wohin sie unterwegs sind und die einzigen Beiden bleiben. Alle Wikinger sind ja tot und es sind nur noch Christen an Bord.

Zugegeben... der Film ist für Leute, die sich mit den Thematiken, Symbolen und Zwischensequenzen nicht auseinandersetzen oder sich nicht dafür interessieren, sehr verwirrend und wahrscheinlich halt auch langweilig. Wichtig ist nur die Erkenntnis, dass das Christentum Mann für Mann verreckt... so :)

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