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| von Mic am 16.02.13 um 13:27 | ||
| Antwort auf: Re:Kickstarter iPhone App von JPS | ||
>Aus meiner Erfahrung ist es wesentlich einfacher eine App zu entwickeln, als eine vergleichbare mobile Website. Auch in Bezug auf die Möglichkeiten was Bedienelemente, Animationen, Ladezeiten/Cache, etc. angeht, bietet eine App einfach mehr Möglichkeiten, für die man eine mobile Website mit Javascript-Libraries oder zeitaufwendigen/teuren Eigenentwicklungen aufblähen müsste und dabei längere Ladezeiten in Kauf nehmen und Performance einbüssen würde.
> Der Blick auf "was ist für das Projekt gerade die günstigste Variante" hat viele Unternehmen verführt und jetzt haben sie teilweise X Apps von Y externen Anbietern für Z Betriebssysteme und Betriebssystemversionen etc. und bezahlen Unsummen für Strategie/Architektur-Beratung, um aus dem Loch raus zu kommen ;) >Der Pflegeaufwand ist dabei auch geringer. Eine mobile Website muss ständig an neue Browserversionen angepasst werden. evtl. Libraries und Frameworks von Drittanbietern, die man einsetzt um nicht jeden Pups selbst entwicklen zu müssen, werden aktualisiert und führen dann wieder zu notwendigen Änderungen im bisherigen Code.
Warum muss eine mobile Website ständig an neue Browserversionen angepasst werden? Und was interessiert es die Web-Applikation, wenn es mittlerweile ne neue JQuery-Version gibt? >Bei einer App ist eine Anpassung nur bei größeren Änderungen in iOS notwendig und wenn etwas nicht funktioniert, weiß man was die Ursache ist. Sobald mehrere Komponenten (Browserversionen in Kombination mit fremden Javascript Libaries) zusammenspielen, ist die Fehlersuche viel aufwendiger. Idealerweise soll die mobile App dann ja auch noch zusätzlich zu Safari in Chrome funktionieren oder sogar auf allen mobilen Browsern auf anderen Smartphone-Betriebssystemen - erst dann nutzt man das Potential einer mobilen Website ja wirklich aus.
Die Welt besteht nicht nur aus IOS (und auch dort aus unterschiedlichen Betriebssystemversionen), es gibt auch Android und Microsoft in unterschiedlichen Versionen und manche Vorstände (oder IT-Verantwortliche, die es mal werden wollen) haben vor einigen Jahren BlackBerry im Unternehmen empfohlen und dann muss das Unternehmen natürlich auch BlackBerry unterstützen, also noch ne App. Und die ganze Diskussion hilft einem sowieso nicht weiter, denn: Kein Unternehmen kann es sich auf Dauer leisten, nur 30%, 50% oder 80% der Nutzer von mobilen Endgeräten zu unterstützen und die dann noch zu zwingen, ne App zu installieren. Also MUSS das Unternehmen zwangsläufig auch eine hochwertige mobile Webseite entwickeln und die Apps sind nur ein Bonus(Last) oben drauf. Viele Enterprise-Architektur-Abteilungen und alle großen Softwarehersteller beschäftigen sich daher auch mit Hybridframeworks, um z.B. ihre mobilen Webseiten lediglich mit einem App-Rahmen wrappen zu müssen - siehe z.B. Lufthansa: die können nicht sagen: "BlackBerry-Kunden müssen halt die normale Webseite nutzen zum Einchecken, wir wollen keine 15 Apps entwickeln, testen, pflegen und supporten". Zumal ein Unternehmen nicht nur aus dem Marketing besteht. Das Thema ist auch für interne Anwendungen hoch brisant und da geht es los mit bring-your-own-device, Kontrolle über die Daten in den Apps, Security etc. und im Idealfall passt das halbwegs zur Strategie für Endkunden-Apps. Dazu kommt die mangelnde Kontrolle über die Endgeräte - wie lange unterstützt das Unternehmen veraltete Schnittstellen? Wenn ich jetzt meine Delta-Airlines-App zwei Jahre nicht aktualisiert habe, will dann einchecken und die App sagt mir "Läuft nicht, Sie müssen updaten", muss ich erstmal zu Irrsinns Roaming-Summen in den USA das 5 MB App-Update runterladen? >Mir ist keine mobile Website bekannt, bei der ich das Gefühl habe, dass das Gesamterlebnis mit einer vernünftigen App mithalten kann. Bestenfalls wird das Ergebnis einer sehr schlichten App erreicht.
Das ist richtig, man muss sich aber schon die Frage stellen: wie viel Bling-Bling brauch ich überhaupt wirklich? Tut es die Lufthansa-Variante nicht auch? |
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