Tron: Legacy
von Snyder am 30.01.11 um 02:14
Antwort auf: Der Film-Thread: Kino, DVD, Blu-Ray ... sucht's Euch aus von Mash

So, nach den Trailersachen unten isses jetzt ja soweit, und heute hab ich ihn mir mit ein paar Freunden in 3D gegeben.

Ich ging ja mit gemischten Gefühlen rein (wie bei solcher Art Fortsetzungen immer), hab mir auch kaum Preview-Material bzw. Kritiken gegönnt, um das Erlebnis nicht zu verwässern.
Und mein Fazit: Kritikpunkte gäbs einige - aber geil wars trotzdem. :)

Gleich mal präventiv: SPOILERS AHEAD!









Visuell war der Film grundsätzlich sehr fein, gefiel mir besser als vom Trailer befürchtet und in sich stimmig. Vor allem war das 3D imo sehr sehr gut eingesetzt (vor allem die Idee von der 2D-Realwelt fand ich - trotz der Banalität - sehr effektiv), kaum unnötiges Eye-Candy, sondern Stilmittel. So solls sein. Und der digital verjüngte Jeff Bridges hat gut funktioniert.
Und: Keine Shakycam, keine hektischen Cutsalven - daß ich sowas noch erleben darf!!1 *schluchz*

Was mich gestört hat: Die digitale Welt war mir (in Physik, Metaphern etc.) zu stark in der Realität verhaftet. Abgesehen von den eh offensichtlichen Sachen (Speederbikes, Derezzen usw) und Dingen, wo der Realitätsbezug Sinn gemacht hat (z.B. Flynns Appartement) hätte man da viel mehr auf "There is no spoon" machen können. Auch Teil 1 war ja deutlich abstrakter.

Der Sound war eine Wucht, sowohl Effects (unterstützt durch ein ordentliches Soundsystem...:) als auch Soundtrack. Auch wenn Carlos' OST Kult ist - das ist IMO ein würdiger Nachfolger.

Die Story...besser als erwartet. Die Einführung, überhaupt die ganze Continuity alt/neu war sehr gelungen, die Motivation des Gegenspielers nicht wirklich neu aber passend umgesetzt (inkl. Chaos vs. Perfektion, designed vs. emergent etc.), ja selbst der potentielle Overkill-Punkt "Programme in die Realität holen" passt im Tron-Kontext gut.

Aber da gabs doch einiges, das mich gestört hat.
Zuerst mal der eh schon erwähnte zu starke Realitätsbezug der digitalen Welt.

Und dann zum einen viele Dinge, die nur angerissen bzw. oberflächlich behandelt wurden:
Tron (das PRogramm) bzw. dessen Geschichte hat man ja total vergurkt, da kam ja nach dessen scheinbarer Desintegration bis zur "Rückverwandlung" fast gar nix. Etwas mehr zu seiner Verwandlung zum "Bösen". Wenigstens ein bissl mehr und stärkere Schlüsselszenen als "Hey, Tron, ich bins, Flynn!" zur Heilung. Irgendwas. Wollte sich Boxleitner nicht digitalisieren lassen?
Und Quorras Eintritt in die Realität - da hätten sie so viel mehr machen können.
Auch Zuse war ein bissl schwach.
Auf der anderen Seite hätte man die viele Exposition in der Mitte etwas straffen können. Wenn schon, dann: show, don't tell.

Aber gut - da kann man ja noch auf einen DC hoffen...:)

So. Genug geschwafelt.

Ah nein, noch was:

Zu Olivia Wildes's Charakter wollt ich noch was schreiben, aber irgendwie schweifen die Gedanken dabei immer ab. :)

Editiert von Snyder, am 30.01.2011 02:20

Editiert von Snyder, am 30.01.2011 02:28

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