Endlich den Grund für sporadische Abstürze in Spielen zu finden
von Splunge am 11.08.13 um 12:41
Antwort auf: was gefällt! von ossi_osram

Eines gleich vorweg: dieses Posting dürfte für die meisten hier kein Mehrgewinn sein. Da ich aber meinen Sieg über den Frust loswerden möchte und ich in keinen sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter ec. aktiv bin, muss nun das PCX-Forum herhalten ;)

Angefangen hat es vor einigen Wochen mit spontanen Abstürzen bei Far Cry 3. Die Abstürze traten kurz nach dem Laden des letzten Spielstandes auf und äußerten sich dadurch, dass der gesamte Rechner einfach ausging und nach wenigen Sekunden wieder von alleine startete. Kein Bluescreen, kein Eintrag im Ereignisprotokoll ausser sowas wie "unerwarteter Neustart des Rechners...".

Zunächst hatte ich die Treiber meiner GeForce GTX 560Ti in Verdacht. Die Version 320.18 ist ja durchaus in Verbindung mit dieser Karte für solche Spirensken bekannt. Also neueste Version und die vorherige probiert. Alles ohne Änderung. Sollte die Grafikkarte evtl. überhitzen? War ja ziemlich war zu der Zeit.

Interessanterweise konnte ich erfolgreich weiterspielen, nachdem ich statt des Autosaves den letzten manuellen Spielstand geladen hatte. Gut, dachte ich. War wohl ein korrupter Spielstand...

Nach einiger Zeit trat das Problem wieder auf, diesmal mit beiden Spielständen und auch bei anderen Spielen (Crysis 2, BioShock Infinite...). Also doch die Grafikkarte?
Interessanterweise war das Problem entweder sofort nach dem Starten des Spieles immer wieder da oder gar nicht und ich konnte "stundenlang" spielen.

Als mich das Problem gestern wieder penetrant nervte, habe ich einen weiteren Zusammenhang festgestellt: wenn ich meinen Verstärker (einen alten Hifi-Receiver) erstmal auslasse und das Spiel starte, stürzt es nicht sofort ab, sondern erst nach einigen Sekunden nachdem ich mich im Spiel bewegt habe. Schalte ich den Receiver dann im laufen Spiel ein, ist sofort Schicht im Schacht. Ist der Receiver an einem anderen Stromkreis angeschlossen, hat er keinen Einfluss auf den Rechner.

Also hatte ich nun as Netzteil im Fokus. Aber dass ein be quiet! nach 1,5 Jahren bereits den Geist aufgibt, wollte ich auch nicht einsehen. Tauschkomponten für Netzteil oder Grafikkarte hatte ich auch nicht zur Hand, um die Fehlersuche einzugrenzen.
Also mal Gehäuse aufgemacht und geschaut, ob die Lüfter evtl. verdreckt sind.
Aber nichts. Alle Lüfter (Netzteil, CPU, Grafikkarte, Gehäuse) laufen rund und alles ist sehr staubfrei.

Während ich so am offenen Gehäuse rumsuche, macht es plötzlich "bzzzt", der Rechner geht aus und startet nach wenigen Sekunden selbständig. Und das ganze im normalen Desktopbetrieb.
Und endlich hatte ich die Ursache gefunden:



Dieser Zwischenstecker steckte im Bereich der Laufwerkskäfige auf einer HDD-Spannungsversorgung, die zweipolige Seite (für einen Lüfter?) hing jedoch frei im Gehäuse. Der 12V-Pol zeigte bereits Schmauchspuren...

Warum das Ding so frei im Gehäuse rumbaumelte, weiß ich nicht mehr. Alle Lüfter sind am Mainboard angeschlossen. Irgendwas dummes muss mich beim Aufbau geritten habe. Jetzt ist das Ding raus und alles läuft wieder einwandfrei.

Wo ist der Zusammenhang zum Spielen? Nun, der offene Stecker hing in unmittelbarer Umgebung des CPU-Lüfters. Gut möglich, dass die erhöhte Drehzahl während eines anspruchvollen Spiels den Stecker angesaugt hat und er dadurch Kontakt mit etwas metallischem bekommen hat. Oder dass es zu erhöhter Ionisierung der Luft und somit einem schnelleren Funkenschlag durch die Luft geführt hat.

Auch die Verbindung zum Receiver ist nachvollziehbar: beim Einschalten gibt es Spannungsspitzen, die das Netzteil auf die 12V-Schiene durchreicht. Die reicht dann aus, um einen Durchschlag zwischen 12V und Masse zu verursachen.

So, das wars. Ein erleichterter User kann nun wieder das Wochenende geniessen. Danke für's Zuhören...

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