Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder
von Besux am 11.02.14 um 11:38
Antwort auf: Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder von Vetinari

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>>Leute, die sich vom bitterbösen Raubkopieren und Streamen distanzieren, aber per Adblock wenn man drüber nachdenkt genau das tagtäglich tun (nämlich das Geschäftsmodell von Angeboten gezielt umgehen und sie trotzdem konsumieren), sind auch lustig. (Ich nehm jetzt einfach mal an, du hast Adblock an. Wenn nicht, fühl dich nicht angesprochen.)
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>Ich hoffe du schaltest während der Fernsehwerbung nicht um oder verlässt gar den Raum.

Tu ich meistens nicht. Aber das ist etwas völlig anderes:

1. In der Bedeutung der Werbung für den Konsumenten. Fernsehwerbung hat im Gegensatz zur meisten Onlinewerbung die unangenehme Eigenschaft, mir Zeit zu stehlen und das zu unterbrechen, das ich mir ansehen möchte. Wenn ich 25 Minuten eine Sitcom sehen möchte, will ich vielleicht dazwischen 2-3 Werbespots sehen, ohne das Bedürfnis zu haben, wegzuschalten. Aber ich will nicht 10 Minuten Lebenszeit in Werbung investieren. Onlinewerbung muss ich einfach nur ignorieren, Printwerbung einfach nur übersehen.

2. Ich verpflichte mich mit dem Einschalten des TVs nicht dazu, Werbung anzusehen. Das ist nicht Teil des Deals. Der Sender strahlt die Werbung aus, er verkauft eine potentielle Reichweite. Der Werbetreibende kauft ein Angebot, dessen Wirkung auch recht gut erforscht ist. Er weiß in der Regel, was er bekommt und bezahlt nicht zu viel. Kein Werbetreibender geht davon aus, dass 100% der Fernsehzuseher seinen Spot betrachten. (Es liegt vielleicht sogar ein bisserl an den Werbekunden, ob ich ihre Werbung für sehenswert oder nicht erachte, wenn sie gute Werbung machen.)

3. Mit einem Adblocker schadest du dem Werbekunden nicht. Er erreicht dich halt nur nicht, aber das kostet ihn nix. Du bist aber für einen Contentanbieter einfach nicht mehr monetarisierbar. Werbung ist und war schon immer der Modus, mit dem sich so ziemlich alle Informationsmedien finanziert haben. Nichts anderes. Online ist da nicht anders als Print.

4. Ich tu mir schwer, Leuten zu glauben, dass sie Werbung bei frei verfübaren Angeboten ausblenden, diese er aber eigentlich so gut und untersützesnwert finden, dass sie gerne dafür zahlen würden. Da spüre ich einen Widerspruch im Ausdruck der Wertschätzung.

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