Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder
von Besux am 11.02.14 um 11:51
Antwort auf: Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder von ChRoM

>>Mit einem Adblocker ist das, als hätte nie jemand Werbung geschaltet. Das ist ein direkter Betrug am Contenterzeuger
>
>"Betrug" ist mir auch hier zu hart.

Das kann ich verstehen, wenn du zeitgleich halt Streamingangebote und Raubkopierer auch nicht als Betrüger bezeichnest.

>Ich möchte als Konsument nicht von Werbung belästigt werden. Ich zappe im TV im Werbeblock weg und verwende im Web einen Adblocker. Wenn das mit dem Geschäftsmodell des Anbieters nicht vereinbar ist, hat er leider ein schlechtes Geschäftsmodell. Die Verlage haben jahrelang online Content verschenkt und das durch die Printeinnahmen querfinanziert.

Die auch so ziemlich zur Gänze auf Werbung zurückzuführen sind, und dort gibts halt keine Adblocker.

>Jetzt wo Print wegbricht, kommt man drauf: Das ist ja kein Geschäftsmodell! Das ist das eigentliche Problem.

Natürlich ist das ein Geschäftsmodell. Wenn man es nicht aktiv boykottiert halt.

Im Gegensatz zu Raubkopien (wo man eine Kopie nicht mit dem Entgang eines gekauften Exemplarsgleichsetzen kann), halte ich Adblocker sogar für einen ziemlich 100%igen Verdienstentgang. Denn während man für ein Spiel 50€, einen Film 20€ oder einen Kinobesuch 10€ausgeben muss, würde es die Leute ja nichts kosten, die Werbung am Bildschirm anzuzeigen. Es kostet sie weder Lebenszeit noch Geld. Sie wollen es halt nur nicht sehen.

30-40% der Leute konsumieren Inhalte, die sie offensichtlich sehen wollen, aber verweigern dafür den Deal, sich Werbung anzusehen. Das passende Pendant zur Printzeitung wäre, würden 30-40% der Leser Printzeitungen sich vor dem Konsum ohne die Werbung kopieren lassen. Kein herkämmliches Printprodukt der Welt wäre jemals profitabel gewesen, wenn das möglich gewesen wäre.

>Eine ausgewachsene Tageszeitungsredaktion alleine mit Werbeeinnahmen zu finanzieren, dürfte zumindest in kleinen Märkten wie Ö eine, sagen wir mal, ziemliche Herausforderung sein.

Das ist exakt das, was seit jeher am Printmarkt passiert ist. Schau dir Mal die Zusammensetzung der Einnahmen- und Ausgabenstruktur von Printmedien an. Die 1-2 Euro, die du pro Tag für eine Zeitung zahlst, entspricht Auge mal Pi den Kosten, die die Herstellung und der Transport zu dir kosten. Die Redaktion wird praktisch überall vor allem über Werbung finanziert.

>Dass einige Leser die Ads blocken, ist da nur ein Tüpfelchen auf dem i.

Es ist ein gutes Drittel der Konsumenten.

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