Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder
von Besux am 11.02.14 um 13:19
Antwort auf: Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder von ChRoM

>>Naja. Ganz ehrlich? Mit 30-40% mehr Online-Werbeeinnahmen müsste sich mein Arbeitgeber über die absehbare Zukunft seines Onlinemediums (das sich seit Jahren im Grunde selbst und ohne unmittelbare Querfinanzierung rechnet) sicher eher keine großen Gedanken machen.
>
>Ich betrachte bestehende Print-Redaktionen, egal ob von Tageszeitungen oder Magazinen, und frage mich, ob diese Kosten durch Onlinewerbung gedeckt werden könnten. Und da gefällt mir die Antwort selber nicht. Ist aber so.

Kommt jetzt drauf an, was du erhalten willst. Natürlich ist das erstmal eine professionelle Branche, die schrumpft. Den alten Journalisten-Print-KV kann sicher niemand mehr zahlen. Das ist aber verständlich und den brauchts aber auch nicht unbedingt. Aber ich musste mich in den letzten Monaten mit Printproduktion auseinandersetzen und da ist mir schon aufgefallen, wie enorm viel produktiver Onlinemedien auch auf Redaktionsseite sind. Und auch die Bespielung zweier Kanäle (Print/Online) wird selbst bei bestem Bemühen noch einige "Redundanzen" unvermeidbar machen.

Soll heißen: Onlineredaktionen sind nicht nur billiger, weil das Personal schlechter verdient, sondern auch weil sie einen enormen Produktivitätsvorsprung haben.

Dashalb bin da nicht so pessimistisch was zumidnest mal öst. Tageszeitungen anbelangt (über Magazine wirst du mehr wissen als ich). Vor allem, wenn man das System der Presseförderung dann irgendwann auch mal auf online überträgt. Denn das sollte man beim Vergleich ja auch nicht vergessen: Von den 15 mehr oder weniger unabhängigen Tageszeitungen, die Österreich hat, blieben ohne staatliche Förderungen ja auch nicht alle übrig. Und wenn man die fragwürdigen Partei-Zuwendungen weglässt, sinds nochmal ein paar weniger.

Die Frage, ob "online" überlebensfähige Redaktionen finanzieren kann, stellt sich mir eigentlich nicht mehr. Insbesondere, weil - wenn Print zunehmend wegfällt - ja immer noch mehr Reichweite und Werbeetats zu gewinnen sein sollten und zumindest wahrscheinlich auch der Preis noch steigen wird.

Viel kritischer als das klassische Online ist der mobile Markt - was angesichts der unterstellten höheren Zahlugnsbereitschaft der mobilen Kundschaft dann ja schon eine interessante Situation ist, die dem ewig Geseiere über die "Gratismentalität" im Web ein weiteres Fragezeichen gegenüberstellt.

>Btw, die Rechnung "keine Adblocker = 30-40 Prozent mehr Werbung" geht so ja auch nicht automatisch auf. Bei 30-40 Prozent mehr Zugriffen läuft eine gebuchte Kampagne erst einmal nur schneller aus. Für mehr Einnahmen brauchst Du mehr oder größere Aufträge.

Eh klar. Wir könnten sie meines Wissens füllen. Aber mach 15-20% Mehreinnahmen draus und es schaut immer noch gut aus.

< antworten >