Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder
von G'Kyl am 14.02.14 um 14:18
Antwort auf: Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder von Besux

>Die Musik, die bei einem Kumpel läuft, der Film am Filmabend, die Architektur auf der Straße und das Graffiti an der Wand sind ausnahmslos vorher gemäß des veranschlagten Preises bezahlt worden.

Es ging ja auch darum, DASS es kostenlos konsumierbares Schaffen gibt. Das gibt es und das gibt es zu einem sehr, sehr großen Teil im Internet.


>Bzw. die Beurteilung ist hier gar nicht mein primäres Ziel, es geht erstmal darum die Vergleichbarkeit der Handlungen klarzustellen.

Du meinst vermutlich, deine Meinung dahingehend klarzustellen. Anderen ist schlielich eine ganz andere Sachlage "klar". ;)


>>Wobei du nicht vergessen darfst, dass den meisten Lesern das Ineinandergreifen von Werbeblockern und finanziellem Schaden überhaupt nicht bewusst ist. Da kann man noch so viel implizieren. Diese Tatsache muss Onlineautoren bewusst sein.
>
>Diese Prämisse halte ich immer noch für weit hergeholt. Ausnahmslos jeder versteht imo, dass Werbung dazu da ist, um Geld zu verdienen. Werbung zu blockieren hat demnach einen sehr logischen Effekt.

Ich glaube, da überschätzt du die Leute. Natürlich wissen die, dass Werbung zum Geldverdienen da ist. Aber genaue Zusammenhänge, das ist wirklich so, begreifen viele einfach nicht, so lange sie nicht bewusst (!) darüber nachdenken. Und wer macht das schon - in der Masse gesehen?

Du würdest dich wundern, WIE lange manche Leute brauchen, um zu verstehen, dass ich mit dem Begriff "vegetarisch" tatsächlich kein Fleisch, also wirklich GAR. KEIN. Fleisch meine. Also, dass man dann auf Wurst und Fleisch auch verzichten muss. usw. usf. ;)


>Und da steckt ein wesentlicher Irrtum bzw das wesentliche Missverständnis dieser Debatte. Die Bezahlsysteme sind meiner Ansicht nach identisch nur der Preis ist unterschiedlich. Der Preis heißt halt "Werbeeinblendung" statt "2€".

Die 2€ werden immer gezahlt - nur zahlt einmal der Kunde direkt fürs Angebot, das andere Mal zahlt der Werbetreibende. Dass der dann einen Ausgleich für sein Geld sehen will und du diesen Ausgleich vom Kunden erbitten, aber nicht erwarten darfst, das ist der entscheidende praktische Unterschied. Sprich, du musst einen Weg finden, dem Leser das Zahlen so schmackhaft zu machen, dass er den Ausgleich leistet, also die Werbung nicht ausblendet. Und dieses Schmackhaftmachen oder Erzwingen ist eben etwas, das neu ist und wofür deshalb erst noch Lösungen gefunden werden müssen. Nur hilft es eben wenig, mit dem Finger auf die zum großen Teil unbedarften (siehe oben) Leser zu zeigen und zu sagen: "Du musst hier Werbung sehen, sonst betrügst du mich!"


>Die werbefinanzierte Publikation wird zwar oft als "gratis", "umsonst" oder "kostenlos" bezeichnet, das ist aber ein rein umgangssprachliches Problem und entspricht streng genommen nicht den Tatsachen.

Das weiß ich doch. Aber was denkst du, warum sich das umgangssprachlich so festgesetzt hat? Weil es sich genau so anfühlt. Jetzt muss dafür plötzlich eine Lösung her - aber Umerziehung bzw. Alternativen schaffen kosten Zeit und Mühe und müssen behutsam angegangen werden.


>Nein. Das wäre auch nicht dasselbe. Der Straßenmusiker spielt auf der Straße in der Erwartung, dass jene denen es etwas wert ist, ihm etwas dafür geben. Das Online-Pendant dazu sind Kachingle und Flattr, nicht das Prinzip der Werbefinanzierung.

Technisch gesehen, ja. Impliziert sagt sein Hut aber: Musik hören - Geld her. Und um implizit ging es dir ja. Meine Frage war halt: Hältst du dich in jedem Fall selbst dran?

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