Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder
von Besux am 14.02.14 um 15:41
Antwort auf: Re:Seine Jörglangerigkeit mal wieder von G'Kyl

>>Die Musik, die bei einem Kumpel läuft, der Film am Filmabend, die Architektur auf der Straße und das Graffiti an der Wand sind ausnahmslos vorher gemäß des veranschlagten Preises bezahlt worden.
>
>Es ging ja auch darum, DASS es kostenlos konsumierbares Schaffen gibt. Das gibt es und das gibt es zu einem sehr, sehr großen Teil im Internet.

Natürlich, ich stell auch genug davon zur Verfügung. Aber dann sind das eben die freiwilligen Bedingungen. Es gibt auch Leute, die Texte unter Creative Commons freigeben (*hallo* ;)), aber trotzdem gilt grundsätzlich das Urheberrecht.

Natürlich geht es mir hier um Produkte, von denen jemand leben will und für die er eben Kosten veranschlagt.

>>Diese Prämisse halte ich immer noch für weit hergeholt. Ausnahmslos jeder versteht imo, dass Werbung dazu da ist, um Geld zu verdienen. Werbung zu blockieren hat demnach einen sehr logischen Effekt.
>
>Ich glaube, da überschätzt du die Leute.

Möglich. ;)

>>Und da steckt ein wesentlicher Irrtum bzw das wesentliche Missverständnis dieser Debatte. Die Bezahlsysteme sind meiner Ansicht nach identisch nur der Preis ist unterschiedlich. Der Preis heißt halt "Werbeeinblendung" statt "2€".
>
>Die 2€ werden immer gezahlt - nur zahlt einmal der Kunde direkt fürs Angebot, das andere Mal zahlt der Werbetreibende.

Das ist nicht korrekt. Einmal zahlt der Kunde. Bei einem Adblocker zahlt niemand.

>Dass der dann einen Ausgleich für sein Geld sehen will und du diesen Ausgleich vom Kunden erbitten, aber nicht erwarten darfst, das ist der entscheidende praktische Unterschied. Sprich, du musst einen Weg finden, dem Leser das Zahlen so schmackhaft zu machen, dass er den Ausgleich leistet, also die Werbung nicht ausblendet.

Versteh mich nicht falsch: Es wäre sicher gut, das als Seitenbetreiber zu optimieren, das weiß ich schon. Aber so rein die prinzipielle Pflicht dazu, seh ich nicht. Ignoranz ist keine Ausrede und wer nicht versteht, dass sich Medien über Werbung finanzieren, legt nichts anderes an den Tag als Ignoranz. Es ist nämlich ein leicht verständlicher Gedanke, den man jedem zutrauen kann. ;)

>Und dieses Schmackhaftmachen oder Erzwingen ist eben etwas, das neu ist und wofür deshalb erst noch Lösungen gefunden werden müssen. Nur hilft es eben wenig, mit dem Finger auf die zum großen Teil unbedarften (siehe oben) Leser zu zeigen und zu sagen: "Du musst hier Werbung sehen, sonst betrügst du mich!"

Das tut ja eh niemand. Ich seh mich hier auch nicht in einer "Ich der Seitenbetreiber vs Euch die User"-Diskussion. Ziemlich viele von uns sind doch beides und wir diskutieren ja alle in der Rolle als Forenuser.

>>Die werbefinanzierte Publikation wird zwar oft als "gratis", "umsonst" oder "kostenlos" bezeichnet, das ist aber ein rein umgangssprachliches Problem und entspricht streng genommen nicht den Tatsachen.
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>Das weiß ich doch. Aber was denkst du, warum sich das umgangssprachlich so festgesetzt hat? Weil es sich genau so anfühlt. Jetzt muss dafür plötzlich eine Lösung her - aber Umerziehung bzw. Alternativen schaffen kosten Zeit und Mühe und müssen behutsam angegangen werden.

Wie schön! Ein Grund zu diskutieren! ;)

>>Nein. Das wäre auch nicht dasselbe. Der Straßenmusiker spielt auf der Straße in der Erwartung, dass jene denen es etwas wert ist, ihm etwas dafür geben. Das Online-Pendant dazu sind Kachingle und Flattr, nicht das Prinzip der Werbefinanzierung.
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>Technisch gesehen, ja. Impliziert sagt sein Hut aber: Musik hören - Geld her. Und um implizit ging es dir ja. Meine Frage war halt: Hältst du dich in jedem Fall selbst dran?

Natürlich nicht. Und wenn du das gleichsetzen willst, dann liefer dir hier mit den restlichen Leuten die entsprechende Diskussion. Ich seh da einen qualitativen Unterschied. ;)

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