Re:Ohne die Details zu kennen...
von Besux am 22.06.14 um 14:05
Antwort auf: Re:Ohne die Details zu kennen... von Matze

>>Eben. Kann. für 998 von 1000 Spielen ist es ein Verlustgeschäft (siehe Einstellung von Ridge Racer: Driftopia nach der Betaphase - für die man schon Geld mittels Microtransactions genommen hat). Für eine handvoll Spiele ist es dagegen ein Millionengeschäft. Ziemlich riskant, wenn man eh schon finanziell nicht super dasteht.
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>Naja, das ist dann doch übertrieben. Es gibt wohl kein Gebiet im Gaming-Bereich, das in den letzten Jahren besser erforscht wurden; ganze Horden von Psychologen und Marketingexperten haben sich die Finger dazu wund geschrieben, da f2p fast einhellig als die Zukunft der Branche gefeiert wurde.

Horden von Psychologen und Marketingexperten bejubeln immer das, wofür sie bezahlt werden. Denn wenn sie es nicht bejubeln, machts niemand und dann werden sie dafür nicht bezahlt.

>Daher weiß man mittlerweile schon ziemlich genau, wie man den Durschschnittsspieler dazu bringen kann, dass er mit einem Lächeln im Gesicht die Kreditkarte zückt.

Komisch, ich kenn ja doch ziemlich viele Spieler, aber praktisch niemand davon gehört zu dieser Gruppe. Die wenigen, die F2P überhaupt spielen, stecken halt kein Geld rein und freuen sich über die ausführliche Demo, die sie dafür kriegen.

F2P ist für mich aus Branchensicht eher der Hoffnungsschimmer, bisherigen Raubkopierer und Wenigspielern ein paar Euro abzugreifen. Mit Leuten die bisher Spiele für 30€ aufwärts gekauft haben, macht man doch niemals vergleichbare Umsätze. Und so grabt man sich halt wieder selbst ein bisserl das Wasser ab.

Ein Hand voll Unternehmen krallen sich den Jackpot, die restlichen gehen den Bach runter. Und das in noch extremerer Ausprägung als beim MMORPG-Subscription Hype. Ich halte das Modell "Mach, dann verkauf" immer noch für die beste Methode, um mit Spielen Geld zu machen - heute dank Digitaldistribution, Early Access und Crowdfunding vielleicht sogar mehr denn je.

Ich weiß: All das sind nur gefühlte Wahrheiten meinerseits, aber mir fehlt halt jegliche persönliche Erfahrung, die irgendwas anderes andeuten würde.

>Dumm nur, wenn man sich nicht an diese Erkenntnisse hält ;).
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>Ich gebe dir aber recht, dass das Risiko deutlich höher ist. Crytek hat sich diesem Trend sehr früh und sehr umfassend an den Hals geworfen (Crysis 3 galt plötzlich als das letzte nicht-f2p-Spiel) ohne sich groß zu fragen, was eigentlich ihre bisherige Zielgruppe dazu sagt. Es ist eben was anderes, ob ein kleines Startup an diesem vermeintlichen Goldrausch (der dann am Ende doch eher keiner ist) teilhaben will oder ob man ein Unternehmen mit 800 Mitarbeitern damit komplett auf neue Füße stellen will; letzteres kann sehr schnell in die Hose gehen.

Das spielt sicher auch eine Rolle.

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