Re:Es ist auch sachlich falsch, was er verzapft
von Vendigo am 14.01.15 um 18:02
Antwort auf: Es ist auch sachlich falsch, was er verzapft von ChRoM

>Erstens: Die Täter in Frankreich waren bekannte Islamisten und wurden soweit ich mitbekommen hab eine zeitlang sogar geheimdienstlich überwacht. Mit der Vorratsdatenspeicherung hat es also nichts zu tun, dass Infos zu den Verbindungen der Täter da sind.

Öh. Das sagt er doch auch gar nicht. Er sagt "bloß", dass es die Vorratsdatenspeicherung sehr viel einfacher macht, die Kommunikation der Täter zu rekonstruieren und auf diese Weise Mitwisser und/oder Komplizen zu identifieren. Was sachlich völlig korrekt ist - ganz egal, wie man diese Praxis jetzt moralisch beurteilt.

>Zweitens: Sollte, was wir alle nicht hoffen, in D ein Anschlag durch eine noch unbekannte Terrorzelle geschehen, haben die Ermittler Zugriff auf die bei den Providern zu Verrechnungszwecken vorliegenden Verbindungsdaten. Auch hier braucht es keine Vorratsdatenspeicherung. Zumal die sowieso nur Otto-Normalbürger erfasst.

Zwischen den zu Verrechnungszwecken gespeicherten Daten und der Vorratsdatenspeicherung gibt es teils durchaus ermittlungsrelevante Unterschiede. Im Übrigen halte ich die implizierte Annahme, Terroristen seien ja wohl nicht so blöd, sich dabei "erwischen" zu lassen, für problematisch - die Vergangenheit zeigt nämlich, dass viele Terroristen sehr wohl blöd genug dafür sind. Nicht zuletzt deshalb gibt's ja die ganzen Verschwörungstheorien zum 11. September ...

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