PKV vs. GKV - oder umgekehrt
von Border am 07.04.16 um 12:04
Antwort auf: Frag das PCX-Forum 3 von Pascal Parvex

Einfach mal so in den Raum gestellt:

Seid ihr gesetzlich oder privat versichert?
Und die Folgefrage: _warum_ GKV (wenn theoretisch PKV möglich wäre) oder _warum_ PKV?
Wo seht ihr die Vor- und Nachteile?

Ich habe mich in den letzten 4 Monaten intensiv mit der Sache beschäftigt und komme einfach nicht von dem Gedanken weg, dass beide Seiten einem die wirklich wichtigen Argumente und ggf. gefährliche "Nebenwirkungen" nicht liefern.

Mein Kenntnisstand schien recht veraltet zu sein. Während ich eigentlich immer der Meinung war, eine PKV käme für mich aufgrund der vielen Kosten-Nachteile sowieso nie in Frage, gibt es mittlerweile Versicherer, die genau diese Gegenargumente in ihren Vertragsbausteinen aufgreifen. Ein Anbieter bietet in jüngeren Jahren z.B. eine Beitragserhöhung an, die im Alter gestrichen wird, damit die Prämie im Alter durch die zuvor gezahlte Erhöhung nicht steigt. Ich dachte immer: wer mit 60 keine Viertelmillion auf dem Konto hat, wird arm durch eine PKV.
Und dann gibt es noch die Beitragsrückerstattung bei ausbleibendem Leistungsbezug. Ich war - auf Holz geklopft - seit 2012 nicht mehr krankgeschrieben oder sonst wie behandlungsbedürftig. Für 3 Jahre in Folge hätte ich also schön Prämien zurückerhalten...

Befragung:
Von 6 privat versicherten Arbeitskollegen wünschen sich 4 den Wechsel zurück in eine GKV.
Von 3 privat versicherten Bekannten sind alle hoch zufrieden.
Von 2 Familienmitgliedern bereut einer den Wechsel in die PKV und einer nicht.

Die Berater, die ich kontaktierte, äußerten sich mal sehr ehrlich ("Einmal drin, nur schwer wieder raus", "Kinder erhöhen den Beitrag", "Ärzte berechnen ohne Kontrolle teils absurde Positionen.") und mal völlig entspannt ("Alles supi-dupi-sorglos - das ist heutzutage alles nicht mehr so knallhart wie früher und die Ärzte werden strengstens kontrolliert.")

Mir liegt ein Vertrag vor, der sich insgesamt recht positiv liest. Alle Berater, Freunde, Bekannten und Kollegen sind sich aber einig: Es gibt einige Regelungen, die richtig weh tun können und die nicht unbedingt deutlich in den Verträgen stehen.
Ich will gar nicht alle Horror-Szenarien auflisten, die ich da gehört habe (vergleichbar mit "Schmerzen im Finger" im Internet zu suchen und dann nach 3 Suchergebnissen die Diagnose Krebs zu vermute), aber man kommt schon deutlich ins Grübeln.

Einer berichtete mir, dass seine monatliche Prämie immer pünktlich eine Woche vor Weihnachten angehoben wird. Nach 15 Jahren PKV kam es insgesamt 4-5x vor, dass die Anhebung der Prämie so saftig war, dass teilweise Einschränkungen angesagt waren (z.B. ein wegfallender Urlaub, eine günstigere Autoversicherung etc.). Natürlich bewerben die Versicherer reihum ihre Beitragsstabilität. Die Statistiken, die sie da angeben, decken sich aber mal so gar nicht mit dem, was man in Unterhaltungen hört. Traue keine Statistik, die du nicht selbst... usw.

Also... wie sind eure Erfahrungen?
Wer das hier nicht breittreten mag, kann mir auch gern eine PN senden. Ich bin dankbar für jede Erfahrung und Info.

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