Re:Politische Netzaktivisten ohne Hirnmasse
von Besux am 01.11.16 um 17:21
Antwort auf: Re:Politische Netzaktivisten ohne Hirnmasse von mkd

>>>Mehr als 2 Jahre vor der Unterzeichnung offen im Netz .. und keinen hats gejuckt.
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>>Stimmt halt auch nicht. Aktivisten haben sich da seit Jahren dagegen gestemmt und das schon paralell zu ACTA. Strategisch ist aber natürlich jetzt der Zeitpunkt, wo man versucht, dagegn zu mobilisieren, denn jetzt kann mans realistischerweise verhindern, während es während der Verhandlungen nicht verhinderbar war.
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>Du es gibt immer Aktivisten gegen alles. Vermutlich gabs aber vor 2 Jahren pro Tag mehr die gegen Chemtrails aktiv waren als wegen CETA oder ?

Gibts wahrscheinlich auch heute noch. Das ist kein Argument. Ich versteh schon den Frust mit der Masse an Leuten, die ohne größere Information bei Dingen mitschwimmen. Aber da ist CETA und die Antihaltung dazu wahrlich keine Ausnahme. Im Prinzip betrifft das alle Politik und sogar die Pro-CETA-Haltung.

>>>In den 2 jahren haette jede Politische Partei aenderungen noch reinbringen koennen !
>>>Und viele haben das auch gemacht
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>>Du behauptest einerseits, es hätte niemanden gekümmert, andererseits viele hättens eh noch verändert.
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>wer was aendern wollte hat es getan byw versucht .. und wem es egal war der hat nix getan und das ein gewisser teil einfach gegen alles ist ja auch nix neues oder ?

Man muss auch sehen, dass nicht alles verändert wird, was irgendjemand verändern will. Und ab einem gewissen Punkt, wenn deine Meinung nicht integriert wird, wirst du zum Gegner. Ist auch logisch. Vernünftige CETA-Gegner halten das Abkommen für schlecht und gefährlich und einzelne kosmetische Änderungen die einer Minderheit im EP zugestanden würden, ändern daran eben nichts.

>>Das ist Spin der Befürworter und Unsinn. Sorry. Ich kenn Leute bis rein ins Europaparlament, die sich dagegen engagiert haben.
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>Produktiv engagiert mit dem Versuch einzelne Punkte zu veraendern oder die pauschal dagegen waren und nie was aendern wollten sondern auf generelle ablehnung aus waren ?

Beides. Und beides als Ausdruck informierter Meinung und absolut legitim. So wie wie gesagt auch Pro-CETA-Haltungen ein vollkommen legitimer Standpunkt sein können. Es ist Politik, es gibt im Spektrum liberaler Demokratie keine korrekte Einheitsmeinung.

>Letztere kenn ich auch einige ... machen sich gut in der Opposition im laut "dagegen" schreien

Ich kenn auch genug, die einfach nur dafür schreien, weil "Freihandel" drübersteht und alles was Freihandel ist, muss für die automatisch gut sein.

>>Verkaufen.
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>was teilweise nicht wirklich geht.

Ist klar.

>>Nochmal: Warum schützen wir da Unternehmen mehr als Bürger? Wenn das Ackerland eines Bauern für eine Autobahn gebraucht wird, wird er enteignet. Wenn die Wohnung, auf die ich 30 Jahre Kredit aufgenommen habe, im Wert fällt, bin ich am Arsch. Aber wehe wenn Siemens in Kanada investiert, dann dürfen die nur ja nicht auf die Schnauze fallen und das ist uns so wichtig, dass wir dafür wesentliche Teile der Gestaltungsmacht demokratischer Politik riskieren?
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>weil der Buerger via Wahl Einfluss auf seine Regierung hat ? Ne Firma nicht ...

Eine Firma gehört Menschen. Die haben eine Stimme. Und über Lobbyismus haben sie sogar noch wesentlich mehr als einzelne Bürger.

>>Kann man ja eh so sehen. Aber man sollt sich die Wut- und Hassreden gegen jene sparen, die das für einen schlechten Deal halten.
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>>>Oder wenn dich der Staat einfach Enteigenet und dir sagt du darfst gehen ...
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>>Das geht übrigens auch ohne CETA nicht so einfach. Das Recht auf Eigentum ist hierzulande tief verankert und bis rauf in die Europäische Menschenrechtskonvention niedergeschrieben.
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>In D ja ... im Rest der EU ?

Ja. Großteils schon. Und sonst wie gesagt: Unternehmerisches Risiko. Und das klingt jetzt vielleicht einfach nur flappsig, aber es läuft im Endeffekt immer darauf hinaus (ein Erdogan/Orban könnten auf ein Abkommen wie CETA ja im Zweifelsfall auch pfeifen) und in Wahrheit stimmts ja nicht, dass ein Unternehmen gegen illegitime Enteignungen in der EU allein dastünde. Wenn ein EU-Land aus diesem Kanon ausschert, gibts von allen Seiten politischen Druck und bereits jetzt rechtliche Möglichkeiten, die dem einzelnen Nationalstaat übergeordnet sind.

Man muss jetzt ja nicht so tun, als würden Investoren in Europa und Kanada ohne CETA hilflos dastehen und würden dauernd der Früchte ihrer ehrlichen Arbeit beraubt. Das sind Staaten mit hoher marktwirtschaftlicher, rechtsstaatlicher und international-institutionalisierten Entwicklugnsstatus.

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