Re:Freemium Spiele-Podcasts
von Triggerhappy am 21.12.16 um 14:38
Antwort auf: Re:Freemium Spiele-Podcasts von Vendigo

>Das würde ich nicht machen. Der 1$-Tier hat sich ausgezeichnet bewährt - wenn der Nutzer dort nicht nur einen warmen Händedruck bekommt, sondern einen handfesten Gegenwert, zum Beispiel ein monatliches Format. Wir haben viele 5$-Backer, die als 1$-Backer eingestiegen sind und den Betrag dann nach ein paar Wochen erhöht haben. Das sollte übrigens auch der Sinn dieses Tiers sein, also idealerweise so niedrig wie möglich ansetzen und trotzdem was Aufwändiges liefern. Dann holt man die Schnupper-Backer auch wirklich ins Boot anstatt ihnen zu sagen "deine Kohle nehmen wir, aber kriegen tust du dafür nix".

Einspruch! Es ist sicher nett, wenn man auch für den Minimalbetrag Extras geboten bekommt, aber ich würde den Altruismus der Nutzer nicht unterschätzen. Es gibt eine Menge Leser, Hörer und Zuschaer, die ihre "Helden" einfach aus Dankbarkeit unterstützen. Schau dir beispielsweise mal an, wie viel Twitch-Streamer über Trinkgelder und Abos einnehmen, ohne dass die Spender dafür eine nennenswerte Gegenleistung erhalten.

Ich bin so ein typischer 1-Dollar/Euro-Unterstützer. Fast alle meine Patreon-Abos laufen auf der kleinsten Stufe. Von den Extras, die dafür gelegentlich angeboten werden, nutze ich aber praktisch keine. Mir genügen bei den meisten schon die normalen Gratis-Inhalte vollkommen. Ich unterstütze teilweise sogar Projekte, deren reguläres Angebote ich kaum nutze, einfach weil ich sie für unterstützenswert halte.

Falls ihr das sortieren könnt, würde mich mal interessieren, wie viele Abrufe bei euch die verschiedenen Exklusivinhalte relativ zur Zahl der jeweiligen Backer haben. Dabei muss man natürlich berücksichtigen, dass die Abonnenten der höheren Stufen jeweils auch Zugriff auf die Inhalte der kleineren Tiers haben. Aber ich bin mir sicher, da gibt es eine nennenswerte Differenz.

Auch noch einen Blick wert ist, wie viele Projekte zu welchem Preis der typische Patreon-User unterstützt: Viele Nutzer genießen die Meinungs- und Angebotsvielfalt, die ihnen das Netz bietet, und unterstützen mehrere Projekte parallel. Das steht in starkem Kontrast zu Print- und Rundfunkzeiten, als man sich für einen vergleichbaren Betrag mehr oder weniger fest an ein, zwei Medienangebote gebunden hat. Ich gebe heute ungefähr genauso viel für Medienkonsum aus wie vor zehn, 15 Jahren, bekomme dafür aber wesentlich mehr und vielfältigere Quellen, von denen ich aber wiederum nur einen Teil des Angebots nutze. Mal ehrlich, früher haben einen doch beispielsweise im Spiegel auch nur bestenfalls eine Handvoll Artikel wirklich interessiert. Den Rest hat man halt gelesen, weil man "eh schon bezahlt hat". Heute pickt man sich hüben und drüben das Beste raus. Schon allein ist es für mich nur noch schwer vorstellbar, in ein einzelnes Angebot mehr als, sagen wir, drei Euro zu investieren.

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