Re:Lizenzgedöns bei Shirtdesigns (Gaming)
von Triggerhappy am 26.04.17 um 14:16
Antwort auf: Re:Lizenzgedöns bei Shirtdesigns (Gaming) von Border

>Wo findet man so was denn raus? Die Leute, die ich damals kannte, gibt es (in der Branche) gar nicht mehr. Wie bzw. wo finde ich raus, ob und in wie weit etwas geschützt ist?

Es gibt diverse Suchportale, bei denen man eingetragene Markennamen und so weiter abfragen kann. Beispiel: https://register.dpma.de/DPMAregister/Uebersicht. Über Google findest du bei "Suche Markennamen", "Markennamen Datenbank", "Find Trademarks" und anderen Eingaben weitere.

>Hast du zufällig mal Beispiele, wie so etwas aussieht? Es gibt ja diese Shops wie shirtpunch oder so. Ich denke nicht, dass irgendeines dieser Shirts lizenziert ist. Die Designs sind ja immer von anderen Leuten und werden dann dort angeboten.

Moment, du fragst nach einem Beispiel und lieferst es gleich selbst? :-D

>Ich habe mal als Geschenk von dort ein Shirt von Mario und Luigi bekommen, die aber aussehen wie Jay & Silent Bob (aus den Kevin Smith Filmen). Die Figuren sind 1:1 den Originalen von den Covern der Mario Reihe nachempfunden. Ist so etwas dann nicht geschützt?

Ich bin kein Markenrechtler und kein Anwalt aber: nein. Wenn du ein bestehendes Werk so weit bearbeitest und verfremdest, dass daraus ein neues, eigenes Werk entsteht (Suchbegriff "Schöpfungshöhe"), dann ist das absolut zulässig. Du darfst beispieslweise Micky Maus durchaus als Charakter in deinem eigenen Roman auftreten lassen. Seiten wie Shirtpunch sollten sich ganz gut dafür eignen, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was geht und was nicht. Ein Mario, der eins zu eins wie Nintendos Mario aussieht, ist ein Problem. Ein Mario, den du, sagen wir im Stil von Picasso malst, sollte funktionieren.

>Weil mir irgendwie als Beispiel immer dieser Masterchief einfällt: ich kenne die Spiele nicht, aber ich sehe halt immer diesen Grünen Typen mit den orangen "Brillengläsern". Dürfte man den verwenden oder gibt es neben Namens- und Markenrechten auch so was wie Charakterrechte?

Abgesehen dass ich keine Ahnung habe, wen du damit meinst: So was musst du einen Anwalt fragen. Aber schau mal: Es gibt so viel Raum für Ideen und Designs, dass es doch eigentlich kein Problem sein sollte, auf der (vergleichsweise) "sicheren Seite" zu bleiben.

>>Einfach mal gucken, wer diesbezüglich in der Vergangenheit unangenehm aufgefallen ist und Produkte dieser Firmen entweder generell ausnehmen oder eben nur mit extremer Vorsicht verwerten.
>
>Wo würdest du so etwas recherchieren und wonach suchst du dann genau?

Uff. Faustregel: Je größer, desto größer, überbezahlter und unterbeschäftigter ist die Rechtsabteilung. Ausnahmen bestätigen die Regel. Jägermeister oder Jack Daniel's beispielsweise sind recht relaxt, was den Umgang mit ihren Marken anbelangt. Bei Spiele-, Comic- und Filmfirmen würde ich mir anschauen, wie die in der Vergangenheit mit Fan-Projekten umgegangen sind: Mods, Fan-Filme und dergleichen.

Ich würde mir darum aber keine allzu großen Sorgen machen. Es gibt inzwischen zu viele erfolgreiche Drittverwerter (so nenne ich die Anbieter inoffiziellen Merchandises jetzt mal), als dass Amok laufende Rechtsabteilungen ein unüberwindliches Problem darstellen sollten. Du musst halt die Grundsatzentscheidung treffen, ob dir deine Geschäftsidee den potentiellen Stress wert ist, den sie mit sich bringt. Wenn ja, dann legt los.

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