Re:Warum ist "KI" eigentlich immer noch so doof?
von Triggerhappy am 15.11.17 um 12:53
Antwort auf: Re:Warum ist "KI" eigentlich immer noch so doof? von Border

>Apple hat ja erst bei der letzten Keynote ihr Machine Learning vorgestellt. Die KI von Software/Spielen entwickelt sich hiermit weiter, je mehr sie lernt. Da das entsprechende SDK erst gerade raus ist, wird es wohl noch etwas dauern, bis hier Anspruchsvolleres entsteht.

Schauen wir mal. Maschinenlernen ist auch so ein Werbebegriff, der seit Jahrzehnten Großes verspricht und bislang wenig vorzuzeigen hat.

>Bei den Spielen bin ich deiner Meinung. Der Multiplayer ist das, was die meisten Spieler an ein Spiel bindet. Single Player Kampagnen sind heute beinahe schon unverschämt kurz und anspruchslos. Siehe CoD WW II. Das sind gerade einmal eine Handvoll Stunden und die Sache ist erledigt. Dafür, dass da so viel Opulentes auf dem Bildschirm passiert, sind die Gegner einfach nur dämlich. Allerdings kostet es eben eine Menge Zeit und Ressourcen, eine gescheite KI auf ein Spiel genau abzustimmen.

Ich glaube, gerade die größeren Entwickler/Publisher vernachlässigen mit den Solospielern einen vielleicht derzeit weniger lukrativen aber durchaus vorhandenen und ganz sicher wachsenden Markt. Ich bin bestimmt nicht der einzige, der sich angesichts des des fürchterlichen Geld-aus-der-Tasche-Zieh-Trends der Szene angewidert abwendet. Ich kann mir einfach nicht mehr vorstellen, jemals wieder Geld und Zeit in irgendeines von diesen ganzen fürchterlichen Progression/Lootbox/Skinnerbox-Monstern zu stecken. Aber ich schweife ab ...

>Ich warte seit Jahren auf einen Shooter mit einem Fokus auf den Single Player und vielen, vielen Stunden Spielzeit. Star Wars hat mich extrem interessiert. Als es hieß, es würde keine Single Player Kampagne geben, war die Sache für mich erledigt. Es gibt wohl so etwas ähnliches, aber das ist wohl eher ein Witz. Schade... nie gespielt, nie gesehen.

Profitipp: https://imgur.com/gallery/bhaGBXf ;-)

>Ähnlich wie z.B. bei Apple Music (kommt gleich). Wenn du dir hier mal irgendein blödes Video anschaust, wird es getrackt und du bekommst Schwachsinnsvorschläge. Neulich lief im Radio, was ich aus Prinzip nicht höre, abgesehen von WDR 5 oder dem Deutschlandfunk, ein Lied, das so unfassbar peinlich und grammatikalisch widerlich war, dass mich interessiert hat, welcher verdammte Hauptschulabbrecher für so einen Dreck verantwortlich ist. RIN, nennt sich der Typ. Eine Textzeile geht z.B. "Sie will Gästeliste rein, ey!". JUNGE!!!1 Köpfen. Mit einem Löffel.
>Jedenfalls: schwupps, wurde mir künftig immer schön RIN empfohlen oder anderer Scheiß aus der Ecke. Die KI weiß nicht, dass das nicht mein Fall ist, weil ich mir bei YouTube zig verschiedene Dinge anschaue. Eben auch mal irgendwelche lustigen Sachen. Und wenn da im Hintergrund irgendein Song verwendet wird, der vielleicht sogar in der Beschreibung erwähnt wird, bist du wieder geflalala.

Schon klar, aber warum gewichten diese dämlichen Algorithmen das denn nicht? Die müssen doch unterscheiden können zwischen "schaut sich in der Woche anderthalb Stunden Videos zu einem bestimmten Thema an" und "hat mal bei einem embedded Video auf Play gedrückt und nach drei Sekunden wieder auf Pause" (den Stopp-Knopf gibt's ja leider nicht mehr). Genau das meine ich ja mit "warum ist KI immer noch so doof"? Das kann doch nicht so schwer sein!

>Diese KI funktioniert hervorragend. Dummerweise machen die User sie kaputt. Unfreiwillig. Ich habe z.B. in der Anfangsphase von Apple Music immer sehr gute Ergebnisse erhalten. Seit der Familienfreigabe ist das alles vermurkst. Wenn der Papa sich zünftig Emperor in die Ohren spult und gleichzeitig der Sohnemann im Nebenzimmer das neueste Retortenpopelejakulat aus den Charts reinzieht, sind die Empfehlungen irgendwann für'n Arsch. Genau so alle Welt da draußen... jeder beeinflusst die gesamte Matrix der Vorschläge. Ich kenne Leute, die den Old School Hip Hop der 80er und 90er lieben, gleichzeitig aber sehr viel Metal hören.

Okay, andere Nutzer mit gleicher IP ist ein Punkt, der die Ergebnisse in der Tat beeinflussen kann. Es mag durchaus sein, dass bei Upipimedia noch andere Nutzer an "meinem" Anschluss hängen.

>Was soll die KI denn da tun? Anfangs gab es diese Blasen, mit denen man eingrenzen konnte, aus welchen Genres man Vorschläge erhält. Das wird scheinbar nicht mehr beachtet. Meine Vermutung: Wenn Apple alle Verlage und Label an Bord haben will, muss was dabei rumkommen. Also sagt sich Universal: "Ey, Apple. Gib mal mehr Taylor-Swift-Empfehlungen raus! Sonst kannst du uns bald vergessen und wir treiben's unterm Tisch wieder mit Spotify, du Hure!"

Auch das ist ein valider Punkt. Amazon verkauft ja auch schon Empfehlungen und Suchergebnisse und das ist ja auch das Grundprinzip von Google Adwords. Kennt man ja auch aus dem Einzelhandel, wo die Discounter & Co. sich von den Herstellern für ansprechende Platzierungen oder auch nur die Aufnahme ins Sortiment bezahlen lassen. Steam verzichtet auf derartige Taktiken angeblich. Wer weiß, wie lange noch ...

>Gerade in der Musikbranche wird eine "gerechte" Empfehlungs-KI wahrscheinlich nie wirklich funktionieren.

Naja, sie könnte zumindest besser sein. Ich erinnere mich noch an die Zeiten von Napster & Co. Nie habe ich so viel gute Musik entdeckt. Oder als Pandora in Deutschland zugänglich war: Da war der Musikkatalog redaktionell gepflegt. Wenn du da gesagt hast, ich mag Band X und Y, dann hat der dir Band Z empfohlen, die tatsächlich auch zu deinen Angaben gepasst hat. Kann doch nicht sein, dass die KI das nicht langsam mal ähnlich hinkriegt.

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