Re:Die Preise....
von Besux am 05.12.18 um 18:02
Antwort auf: Re:Die Preise.... von Border

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>>Gibt halt keine digitale Abnützung, drum werden dir Hersteller das immer sofort abdrehen. ^^
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>Das ist eine Seite. Die andere Seite ist die: stell dir vor du bist Hersteller/Publisher und du siehst, wie viele deiner Spiele gebraucht über eBay weggehen, für die du keinen Cent siehst, weil sie schon einmal gekauft wurden. Und dann stellst du dir vor, wie viele Leute physische Kopien kaufen, weil sie digitale Versionen nicht verkaufen können, wenn sie sie durchgespielt haben. Dann kommt einer und sagt: pass auf... digitale Wiederverkäufe bringen dir ab sofort x % Umsatzbeteiligung. Das ist ein Umsatzwachstum in der Kategorie Gebrauchtspiele von 100% :)
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>Beispiel:
>Ich kaufe Red Dead Redemption II im XBox Live Store und habe nach einem Jahr genug davon.
>Ich als Kunde finde das blöd, weil das Spiel da rumliegt ...

Und hier biegst du meiner Einschätzung nach falsch ab (in dem Sinn, dass das eine Denke aus der physischen Welt ist). Das Spiel liegt nicht rum. Du benutzt deine Lizenz zum Spielen (das ist ja eigentlich, was du kaufst) nur nicht.

In einer Welt, in der die Hersteller nicht kontrollieren konnten, was du mit deiner Lizenz machst (weil sie an eine CD gebunden war und es kein always-on-DRM gab), konnten sie einfach nicht verhindern, dass du sie weiterverkaufst. Deshalb gab es Second Hand Games. Diese Welt gibt es mit digitalen Keys aber praktisch nicht mehr und Generationen nach uns werden gar nicht mehr auf die Idee kommen, dass es sie geben sollte.

Dass Hersteller ein Gebrauchtkeygeschäft nicht mitmachen, hat auch nix mit niederen Motiven zu tun, sondern hat in meinen Augen einen ganz logischen Grund. Du sagst, Hersteller könnten mit dem Weiterverkauf ja wieder was verdienen. Aber das stimmt nicht. Wenn die Nachfrage einen niedrigeren Preis fordert, können sie den Preis ja eh selber senken. Sie würden mit Gebrauchtkeys nur einfach die Rechte aufgeben, den Preis selbst zu setzen. Weil für den Käufer eines "gebrauchten Keys" würde zwischen dem "originalen" und "gebrauchten" Key kein Unterschied bestehen. D.h. wenn nach einer Woche die Leute anfangen, ihr Red Dead Redemption 2 wieder zu verkaufen, wäre das Vollpreisgeschäft am Ende.

Das war in der Welt der physischen Medien aus Publishersicht unvermeidbar. Aber es gibt überhaupt keinen Grund, warum sie die Preisgestaltung in der Welt der digitalen Medien wieder aus der Hand geben sollten.

Edit-PS: Ein Weiterverkaufssystem würde vielleicht dann für die Publisher Sinn ergeben, wenn sie nur eine limitierte Anzahl an Keys veröffentlichen würden. Wenn also Rockstar sagen würde: "Okay, nur 250.000 Menschen dürfen gleichzeitig RDR2 spielen. Der Rest muss auf den Weiterverkauf warten.". Denn dann könnte ein Spiel mit der entsprechenden Nachfrage im Weiterverkauf sogar im Wert steigen. Aber ich glaube nicht, dass dieses System irgendjemand will. ;)

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