PC ist die beste Konsole
von membran am 28.05.19 um 15:45
Antwort auf: Wie lange ist ein PC eigentlich „gut“ und was kostet sowas heute? von Border

>Inspiriert von Zeros Link zur neuen AMD CPU...
>
>Ein paar allgemeine Fragen:
>1. Wie sieht das aktuell bei Windows Maschinen eigentlich mit der Upgrade-Hungrigkeit hinsichtlich Spiele aus? >Bin da ja schon über 10 Jahre raus, aber ich unterhielt mich neulich mit einem Nachbarn, der meinte, dass er bisher alle aktuellen Spiele auf High/Ultra High spielen könne und sein PC in der aktuellen Konstellation 3 Jahre alt sei (also kein Upgrade der Komponenten seitdem). Ich war auf dem Standpunkt, dass das nicht sein kann. Kann es doch?

Ich bin dank 2010er HDTV, der seit 2011 am PC als "Monitor" hängt (Comfy Couch Gaming mit Xbox Pad und Funkmaus), nur auf 1080p und 60fps aus. Diesen dieser Tage sicherlich bescheidenen Anforderungen wird meine 2012er CPU mit 8 GB DDR-3 und 2015er Grafikkarte (gut, es *ist* eine 980 Ti, aber auch mit einer 2014er 970 würde man mit ein wenig Einbußen in den Grafiksettings noch klarkommen) auch 2019 noch für die allermeisten Titel auf Detailstufe "high" gerecht. VR stemmt die Kiste auch. Windows und Programme laufen auf einer 256 GB SSD (als Systemplatte ist eine SSD sicherlich der heftigste Performanceschub, dem du einen PC für Desktopbetrieb verpassen kannst), Spiele sind auf auf ner 7200er RPM 6 TB Platte installiert, dazu ein paar weitere Terabyte Deep Storage auf WD Reds. Ich wundere mich auch, dass ich nicht upgraden muss. Es würde sicherlich anders aussehen, wenn ich auf 1440p oder 4K geierte oder auf Bildwiederholraten jenseits der krüppeligen 60.

Es gibt sicherlich Spiele, die mich einen CPU-Flaschenhals spüren lassen können, wie die neueren AssCreeds oder irgendwelche rechenintensive Aufbau-Sims wie das neue Anno, aber die zocke ich eigentlich nicht. Das allermeiste Open World Kram, was ich in der letzten Zeit so gespielt habe, lief ohne großes Tweaken in 1080p60fps. Ich habe zudem einen riesigen Backlog, also selbst wenn spontan die Kiste nicht mehr die neuen Spiele stemmen würde (was ich 2019/2020 nicht kommen sehe - das wird erst dringend, wenn PS5 und die nächste Xbox aufschlagen und die Anforderungen durch die Bank nach oben gehen), hätte ich noch hunderte Spiele von 2012-2018 als Fallback.

Also, ein Upgrade sehe ich erst nach PS5/XB2 kommen. Vorher nur, wenn entweder der 1080p-TV abraucht und mit 4K ersetzt wird, oder wenn der Prozessor oder die Grafikkarte selber die Grätsche macht.

>Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man einen AAA PC-Titel mit einer 3 Jahre alten Grafikkarte mit allen Details spielen kann.

Die Konsolenfassungen der Spiele laufen ja teils nur auf low/medium PC Settings und selbst dann im schlimmsten Fall auf 30fps. Da dürfte es nicht wenige PC Versionen geben, wo du schon mit einem Medium/High Mix optisch die Konsolenfassungen verbläst (Weitsicht, Antialiasing, Schatten, weitere Details). Und dazu eben die Framerate. Der Geheimtipp ist sowieso, sich von "Ultra" zu lösen. Nicht selten ist nämlich eine Einstellung auf "Ultra" superhungrig gegenüber "high", und den grafischen Unterschied siehste nur im Standbild, wenn überhaupt. Da sind dann teilweise 20fps Unterschied drin mit nur *einer* Einstellung zurück von Ultra auf High und man sieht keinen Unterschied. Kommt eben auf das Spiel und die Einstellung an. Ich muss selten "fummeln". Man kennt seine Pappenheimer: Supersampling, Ambient Occlusion, Schatten, Volumetric Lighting, Weitsicht.

>2. Was sind denn so die aktuellen Anforderungen, wenn man sich einen zukunftsfähigen PC zusammenbauen will? Also: welche Specs bei Grafikkarte, Mainboard, Prozessor und RAM?

Das werden die anderen schon beantwortet haben. Aber ich würde nie "zukunftssicher" bauen, da zahlste nur drauf. Überlege, was du für Anforderungen hast und bau dahingehend. Also hinsichtlich Auflösung, Framerate.

>3. Was kostete der Spaß? Bin ich da nicht locker bei 2.800 - 3.000 EUR?

Je nachdem, was schon vorhanden ist, eher bei 1200 bis 2000. Letztes Jahr waren GPU/RAM/CPU sehr teuer (wegen Crypto-Mining-Wahn, RAM-Bedarf für Smartphones, irgendeine CPU-Verknappung) - keine Ahnung, wie das aktuell aussieht.

>4. Und vor allem: wie lange wird man damit auskommen, ohne die Details auf "Mittel" stellen zu müssen?

Keine Ahnung. Das hängt imho auch etwas mit der jeweils aktuellen Konsolengeneration zusammen, die letztlich als Baseline dient, auch für PC Games. Ich weiß nur, dass man in den letzten 5 Jahren bequem ohne Upgrades auskam, sofern man 1080p-Brötchen backen wollte.

>5. Bei der Energie/Leistung, die die Gamer-PCs benötigen: sind die nicht laut wie Sau? Als ich mir meinen letzten Gaming-PC zusammengebaut habe (2006), musste ich den Ton aufgrund der lauten Lüftergeräusche so hochdrehen, dass in der Wohnung Leute wachgeworden sind :D

Nvdias Grafikkarten fangen seit 2014 oder so erst bei 60 Grad Celsius sachte an zu drehen. Für die CPU nimmt man einen großen Kühlkörper/-Rippen und Ventilator mit großem Durchmesser (dreht langsamer). Dazu gedämmtes Gehäuse mit großen Ventilatoren. Ich höre meinen PC nicht. Meine Xbox One ist im Dashboard-Betrieb lauter als mein PC unter Last.

Vor einiger Zeit hörte so ein leises Sirren, was immer schneller und höher wurde, da habe ich Sorge gehabt, dass was mit dem PC nicht stimmte. Aber es stellte sich raus, dass es nur die Waschmaschine war, die ich durch die Wand hörte.

>Ich hatte schon mehrfach den Gedanken, mir einen PC nur für Spiele zusammenzuschrauben. Realistisch betrachtet wäre das kompletter Schwachsinn, weil ich ohnehin kaum Zeit dafür habe. Und wenn man dann noch sieht, dass das Teil ausschließlich für Spiele existieren würde, wird's noch bescheuerter. „Einmal Trampolinspringen 70 EUR“ quasi :D

Warte doch einfach auf Google Stadia. ^^

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