Re:Sag mal...
von Border am 17.10.19 um 14:56
Antwort auf: Re:Sag mal... von Mindeye

>>Seit 2002 sitze ich beruflich von morgens bis abends vor der Kiste. Irgendwann hat sich das so entwickelt, dass ich abends einfach froh bin, eher meine digitale Ruhe zu haben. Das Einzige, was dabei störte, waren die ganzen Mobile Apps von den Social Media Plattformen. Immer war irgendwas, immer wollte irgendwer irgendwas und als unsere Tochter 2016 kam, trat das alles in den Hintergrund, weil ich gemerkt habe, dass m Netz nur noch Vollidioten unterwegs sind. Also hab ich einfach alles abgeschaltet. Ich bin aber kein Einsiedler, der die Netzwerkverbindung in alle Richtungen gekappt hat :)
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>Die nächste Sache bei sowas ist, dass speziell Eltern imo heutzutage mehr denn je die Verantwortung haben zu wissen, was so im Netz passiert, was bei Kindern hip ist und wie sie sie da vernünftig heranführen können, was in welchem Alter okay ist und was nicht. Eine Komplettverweigerung wäre da realitätsfremd und potentiell scheißgefährlich, früher hat man die Bravo weggenommen bekommen, heute ist weitreichende Medienkompetenz gefragt, um selbige dem Nachwuchs vermitteln zu können und 'mein Kind, ist alles kacke und voller Idioten' hilft wenig, weil sie mit dem Kram fürher oder später auf jeden Fall in Kontakt kommen.

Nein, das sehe ich genauso. Und was bei den Kids hip ist, bekomme ich allein durch unser Umfeld hier mit. Von Kleinkind bis junge Erwachsene wohnen hier in fast jedem Haus „Kinder“. Medienkompetenz ist mir ein sehr wichtiges Thema. Unsere Tochter wird sicher nicht mit einer Verbotsliste aufwachsen..

ABER: ich weiß, dass ich es nicht dulden werde, wenn sie mit der Nase 24/7 in ihrem Handy klebt. Gut... bis es soweit ist, werden eh noch einige Jahre vergehen, aber sie wird definitiv keine von denen, deren Leben sich in einem Telefon abspielt. Klar, mit den Freunden chatten, irgendwelche Zielgruppen-Themen in den sozialen Netzen oder im Netz generell verfolgen... das muss alles sein (wie du sagst: bei uns war's die Bravo o.ä.), aber ich werde nicht mit ansehen, wie dies Lebensinhalt Nr. 1 ist, der alle anderen Bestandteile des Lebens komplett übertrumpft. Leider kenne ich viel zu viele Beispiele dafür, wenn das digitale Leben wichtiger ist als das echte. Ein gewichtiger Teil der Medienkompetenz sind auch Maß und Mitte. Schön, wenn ich von jedem weiß, was er wo gerade treibt. Wenn ich deswegen allerdings Bewerbungen versäume, scheiß Noten schreibe oder 24/7 genervt von der Welt bin, dann ist das nur temporär mit der Ausrede "Pubertät" zu entschuldigen :D

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