Re:Klinsmann tritt zurück
von Border am 11.02.20 um 16:33
Antwort auf: Klinsmann tritt zurück von Mindeye

>https://www.kicker.de/769429/artikel/wie_herthas_profis_von_klinsmanns_ruecktritt_erfuhren
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>Als Hertha Fan wäre ich glaube ich froh drüber, nichts gegen hochgesteckte Ziele und Träume von internationalem Ruhm, aber was der Jürgen in seiner Miniamtszeit rausgehauen hat, ging eher Richtung bedenklicher, eventuell vereinsschädigender Größenwahn. Keine Ahnung wie seine Transfers von den Herthanern beurteilt werden und ob er intern abgesägt wurde oder er nicht die Leute absägen konnte, die er weghaben wollte...? Hätte mit so einem Abgang vlt. in einem Jahr gerechnet.

Als ich heute Morgen die Meldung gesehen hatte, saß ich zufällig mit einem Herthaner und einem Bayern-Fan zusammen. Ich sagte: "Oh... Klinsmann tritt zurück? Was ist denn jetzt passiert?"
Beide gleichzeitig: "Haha, Gott sei Dank!"
Unser Bayern-Kollege hat absolut keine gute Meinung zu ihm. Er fand ihn als Spieler in seinen letzten Jahren ziemlich mies, bezeichnete ihn als gealterte Diva und als Trainer komplett unbrauchbar. Eine der Aussagen: "Mit einem gescheiten Trainer wären wir schon 2006 Weltmeister geworden. Die eigentliche Arbeit hat dabei aber eh der Löw gemacht." Die Trainer-Station in Bayern war nichts weiter als ein Abwinken wert. Der Herthaner war auch überraschend erleichtert. Er meinte, Klinsi passe nicht zu Hertha und habe den Job ohnehin nur aus familiären Gründen und anderer Interessen als Sport angenommen. Nicht nur das Jogginghosen-Verbot (hatte ich gar nicht mitbekommen) ließ Hertha-Fans wohl die Augenbraue hochziehen. Zitat: "Wenn du in der Mittelklasse spielst und glaubst, dir einen Mittelklasse Trainer holen zu können, der sich selbst aber in der Trainer-Champions-League sieht, kannst du doch von vorn herein davon ausgehen, dass das nichts wird."

Jedenfalls herrscht wohl die Meinung, dass die Vorstandschaft und Klinsmann zwar weitgehend deckungsgleiche Interessen haben, aber die Zielerreichung die einen mit Leistung, der andere mit Millionen und spektakulären Image-Kampagnen und Marketing-/PR-Aktionen herbeiführen will. Jürgen Klinsmann sei mehr Aushängeschild oder Maskottchen als Erfolgstrainer.

Wie so oft, wird die ganze Wahrheit wahrscheinlich eh nie so richtig zu Tage treten. Die einen sagen wohl, er habe Angst vor den Konsequenzen gehabt (dass eben rauskommt, dass sportlich mehr Versagen als Erfolg ins Haus steht), die anderen sagen, man habe das aus dem Vorstand heraus inszeniert, damit Klinsmann sein Gesicht nicht verliert. Das sind aber wohl alles wilde Spekulationen aus dem Fan-Internet. Besonders betrübt, dass er weg ist, scheinen aber nicht viele zu sein.

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